Vor Christi Geburt
5500 – 5000 | Älteste Funde der Bandkeramik; sporadische Begehungen |
5000 – 4400 | Früheste Siedlungsspuren aus der Jungsteinzeit |
Ab 1200 | Urnengräberzeitliche Besiedlung über den Bereich der inneren Keltenmauer hinaus mit vielen Keramikfunden |
7. bis 3. Jahrhundert | Keltische Besiedlung: Fürstensitz, Kultstätte (Heidenloch?); 2 Ringmauern; zeitweilig ausgedehnte Besiedlung des Heiligenberges, etwa 400 Wohnpodien nachgewiesen |
Nach Christi Geburt
Um 80 bis 260/70 | Römischer Tempelbezirk der Militärsiedlung in Neuenheim mit Merkurtempel und Jupiterheiligtum |
300 – 500 | Geringe Spuren der Begehung während der Völkerwanderungszeit |
Um 600 | Zahlreiche Begräbnisse auf dem hinteren Gipfel lassen auf merowingische Besiedlung schließen |
700 – 882 | Anlage einer fränkischen Königsburg unter Verwendung der keltischen Mauerreste; Umwidmung des Merkurtempels in eine Michaelskirche; Beginn der Anwesenheit von Benediktinermönchen des Klosters Lorsch auf dem „Aberinesberg“ |
870 | Erster Neubau einer Michaelskirche unter Verwendung von Teilen der Tempelmauern |
882 | Der (ost)fränkische König Ludwig III. schenkt den Aberinesberg dem Kloster Lorsch |
9./10. Jahrhundert | Die auf dem Berg anwesenden Mönche gestalten die Michaelskirche mehrfach um zu einer dreischiffigen Basilika |
1023 | Kaiser Heinrich II. erlaubt dem Lorscher Abt Reginbald einen Neubau von Kirche und Kloster auf dem Heiligenberg |
1069/70 | Der ehemalige Hirsauer Abt Friedrich kommt auf den Heiligenberg und stirbt dort; Grab in der Ostkrypta |
1090 | Mönch Arnold gründet auf den Vordergipfel eine Klause |
1094 | Abt Anshelm von Lorsch fördert ebendort den Bau eines Klosters, das St. Stephan und später auch St. Laurentius gewidmet ist. |
Um 1100 | Grabplatte der Hazecha im Eingangsbereich der Stephanskirche |
1101 | Abt Anshelm von Lorsch wird im Stephanskloster begraben |
1232 | Der Heiligenberg kommt in den Besitz des Erzbistums Mainz |
Um 1265 | Prämonstratenserchorherren aus dem Kloster Allerheiligen im Schwarzwald folgen auf die vertriebenen Benediktinermönche. |
1460 | Der Heiligenberg kommt unter die Verwaltung der Kurpfalz |
16. Jahrhundert | Niedergang des Michaelsklosters |
1503 | Einsturz des Glockenturms in der Nacht; drei Patres werden erschlagen |
1537 | Der Humanist Jakob Micyllus beschreibt das Michaelskloster als Ruine |
nach 1555 | Reformation in der Kurpfalz, die Klöster werden vom Kurfürsten eingezogen |
1589 | Die Klosterruinen werden der Universität als Steinbruch für Erweiterungsbauten überlassen |
1645 | Merian fertigt einen Stich vom der Michaelsruine und dem Heidenloch an |
1840 | Victor Hugo stattet dem Heiligenberg bei einem Aufenthalt in Heidelberg einen nächtlichen (!) Besuch ab |
1886 | Der Architekt und Archäologe Wilhelm Schleuning untersucht im Auftrag des badischen Staats die Ruine |
1903 | Heiligenberg geht ins Eigentum der Stadt Heidelberg über |
1907 | Erforschung des Ringwallsystems durch den Prähistoriker Ernst Schmidt |
Um 1920 | Der Künstler Heinrich Hoffman fertigt Zeichnungen vom Heiligenberg an, teils als Rekonstruktionen |
1912, 1921, 1932 | Untersuchungen des Michaels- sowie des Stephanskloster durch den Baureferendar Carl Koch |
1929 | Die Gaststätte „Waldschenke“ wird gebaut |
1934/35 | Die „Feierstätte“ („Thingstätte“) wird durch den Reichsarbeitsdienst im Zentrum der keltischen Siedlung errichtet und 1935 unter Anwesenheit von Reichspropagandaminister Josef Göbbels eröffnet |
1936 | Unter der Leitung von P.H. Stemmermann wird der Schutt aus dem Heidenloch geräumt |
Nachkriegszeit bis ca. 1970 | Zunehmender Verfall der Ruine sowie Diebstahl von Architekturstücken |
1973 | Auf Betreiben des Bodendenkmalspflegers Berndmark Heukemes wird die „Schutzgemeinschaft Heiligenberg“ gegründet |
1980-1984 | Archäologische Grabungen im Bereich des Michaelsklosters durch den Archäologen Peter Marzolff und Restaurierung der Ruine durch den Architekten Bert Burger |
1996 | Restaurierung des Stephansklosters durch Bert Burger |
2019 | Lehrgrabung im Bereich der inneren Keltenmauer unter Leitung der Archäologin des Kurpfälzischen Museums Renate Ludwig |